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Körperwissen - Warum zuckt das Augenlid?
Noch rasch die wichtige Präsentation für morgen fertigstellen, danach schnell mit dem Kind zum Schwimmtraining, auf dem Rückweg die Einkaufsliste im Supermarkt abarbeiten und abends vom Sofa die letzten Mails verschicken: Alle To-dos abgehakt! Doch – huch – warum zuckt jetzt plötzlich das Augenlid?
Unwillkürliches Augenzucken ist normalerweise kein Grund zur Sorge. Allerdings weist es uns auf eine akute Stressbelastung hin: Oft lösen hohe Anspannung oder große Nervosität das Muskelzittern aus.
Was dabei im Organismus passiert, lässt sich evolutionsbiologisch erklären: Mit Stress reagierte unser Steinzeit- Körper vor allem auf akute Gefahr. Einst war es in solchen Situationen überlebenswichtig, sofort alle Reserven zu mobilisieren und sich auf Kampf oder Flucht vorzubereiten. Deshalb werden in Bruchteilen von Sekunden die Stresshormone Adrenalin und Cortison ins Blut ausgeschüttet, die den Muskeln signalisieren, dass nun Extra-Arbeit ansteht. Wir sind gewappnet, dem Säbelzahntiger irgendwie zu entkommen!
Auf die alarmierenden Nervenimpulse kann die besonders empfindliche Muskulatur unserer Augenlider mit unkontrolliertem Zucken reagieren. Auch ein Magnesiummangel spielt hierbei eventuell eine Rolle, denn dieser Mineralstoff ist essenziell für das reibungslose Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln.
Was also tun? Am besten erst einmal gar nichts. Versuchen Sie, das Lid-Geflatter möglichst zu ignorieren und atmen Sie tief durch. Sobald Ihre innere Anspannung nachlässt, beruhigt sich meist auch das Augenlid. Deshalb gilt: Vermeiden Sie alles, was für zusätzlichen Stress sorgen könnte und achten Sie auf regelmäßige Erholungspausen und ausreichend Schlaf. Auch eine mineralstoffreiche Ernährung hilft, den überaktiven Muskel zu besänftigen.
Wenn das Zucken wochenlang anhält oder immer wieder auftritt, sollten Sie allerdings ärztlichen Rat suchen. Eventuell benötigen Sie eine (neue) Brille oder es steckt doch eine ernstere Erkrankung dahinter, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion.